Warum ist die gesperrte Schrift, wie man sie aus den Texten Nietzsches und Karl Kraus’, oder aus älteren, getippten Doktorarbeiten kennt, aus dem Schriftbild vollkommen verschwunden? Es ist ja nicht so, dass diese Zeitalter keine Kursive gekannt hätten. Wenn zum Beispiel in einer anderen Sprache zitiert wurde, kam sie zur Geltung. Verzichtet wurde in den letzten Jahrzehnten also auf eine bestimmte Form der schriftlichen Ausdrucks, wohl um eines einheitlichen Satzspiegels willen.
Daran, dass der Satzspiegel dadurch einheitlicher wurde, kann es auch keine Zweifel geben. Zu fragen ist also, was denn zuvor an der gesperrten Schrift so wichtig schien, dass man die Seite sich flecken ließ mit den hellen Stellen, an denen der Text fadenscheinig und gewissermaßen durchsichtig wurde auf das Blatt Papier, dass ihn trägt. Warum dieser offensichtlicher Verzicht auf die Schönheit der Seite?
Adorno hat einen schönen Text über Satzzeichen geschrieben. Seine Idee ist dabei, dass sie, die es…
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