I am quite unfamiliar with Bach but the parallels sound interesting.
Ich kenne Bach nicht, aber die Parallelen klingen interessant.
Das bürgerliche Theater, das Brecht tendenziell mit dem Theater überhaupt verwechselte, der simple, einsträhnige Bühnen-Thriller, der die Welt im Namen von Einheit, Ganzheit und Abgeschlossenheit von den Brettern verbannt, die sie bedeuten sollen und allen Akzent auf Spannung und Einfühlung legt – er repräsentiert nur einen Ausschnitt der europäischen Theatertradition. Diese ist mehrheitlich: „episch“, vieldimensional, „antiaristotelisch“, selbstreflexiv.
Schon die antike Bühne setzte auf das Mit- und Nebeneinander von Szene und Orchester, gesprochenen und gesungenen Partien, Handlung und Reflexion, Action und Besinnung. Das Theater späterer Zeiten kannte Prologfiguren, Zwischenspiele, allegorische Chöre, auch Figuren wie den halb innerhalb, halb außerhalb der Handlung stehenden Narren. Oder es ließ, als »teatro des mundo«, durchblicken, dass die Welt nichts als ein Theaterstück mit feststehenden, zuvor festgelegten Rollen sei: ein Arrangement, in dem die Handelnden sie selbst nicht sind, sondern spielen. Mit ihnen kann man sich nicht identifizieren. Diese Künstlichkeit steigert sich noch in den multimedialen…
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